MEINE ELTERN
Aufgeschrieben von: Hedwig von Peltzer.
Die Geschichte der Familie Eduard von Peltzer und Olga Volck
und ihrer Kinder in Narva, Russland.
Text wiedergegeben und bearbeitet von Fyodor Soloview.

Hedwig (Heddi) von Peltzer
Sie wurde geboren 13. Mai 1877 in Narva, Russland

Peltzer Haus in Narva
1845-1918

Hinzufügen und zu ändern nichts im Text, oder senden Sie Fotos, entnehmen Sie bitte Fyodor Soloview am

HERMANN FRIEDRICH MACCO
Geschichte U. Genealogie Der Familien Peltzer.

Beiträge zur Genealogie
rheinischer
Adels- und Patrizierfamilien.
III. Band.
Aachen 1901.

HERMANN FRIEDRICH MACCO
Geschichte U. Genealogie Der Familien Peltzer.

Beiträge zur Genealogie
rheinischer
Adels- und Patrizierfamilien.

III. Band.
Aachen 1901.

Seite 4

Eine von den Schwestern soll sich gleichzeitig mit drei jungen Leuten verlobt haben, eine andere bei der Hochzeit einer Freundin den angehenden Ehemann total verrueckt gemacht haben, erzaehlte die Mama.

Papa, der froehliche und anregende Gesellschaft gewohnt war, blieb auch nach seiner Verheiratung der Begleiter seiner Schwestern, auch in Zeiten, als unsere Mutter durch Schwangerschaft oder Stillen der vielen Babys, die in regelmaessigen ziemlich kurzen Abstaenden erschienen, verhindert war mitzugehen.

Die Uebergangsjahre haben unsere Mutter sehr gequaelt. Damals kannte man die heutigen Methoden nicht, so wurde sie schrecklich elend.

Als wir im Sommer 1890 am estlaendischen Strande ein Haeuschen bewohnten, kam Claires Braeutigam - alle drei aelteren Schwestern waren schon verlobt - der Gynaekologe war zu Besuch. Als er Mama begruesste und sie so weiss und elend antraf, bekam er einen grossen Schreck und veranlasste, dass schnellstens alles gerichtet wurde und er sie mit dem naechsten Zuge nach Dorpat transportieren konnte in die Klinik. Das war sicher ihre Rettung. Wie sie spaeter nach Hause kam, wurde ihr Schlafzimmer aus dem oberen Stock in das Lesezimmer im Parterre verlegt. Der sehr grosse Raum wurde in Schlaf- und Wohnzimmer geteilt und Mama konnte, ohne Stufen gehen zu muessen, durch die Glastüre auf die anstossende Veranda und den sogenannten kleinen Balkon gelangen auf dem man bequem auf und ab wandern konnte.

An dem einen der zwei Suedfenster stand der unvermeidliche Schreibtisch, da hatte man den schoenen Blick ueber den Garten auf den Wasserfall. Am anderen Suedfenster war eine gemuetliche Lese- und Arbeitsecke mit zwei grossen Sesseln an einem ovalen Tisch. Die Scheidewand zum Schlafzimmer wurde von zwei breiten Bücherschränken gebildet. In der Ecke neben diesem Platz standen dem Saal zu stets einige schoene Blattpflanzen.

Es waren fast glatte Eichenschränke mit ovalen Scheiben. Einer davon befindet sich bei Papi.

aaaaaaaaaaaaiii